Viele Menschen kennen sie – nur wenige fassen den Mut, um aktiv gegen sie vorzugehen: die Unzufriedenheit im Job. Die Unzufriedenheit im Job kann viele Ursachen haben. Meistens entsteht sie durch ganz bestimmte Umstände, die in direktem Bezug mit der aktuellen Tätigkeit und den zu verrichtenden Aufgaben oder mit dem Arbeitgeberunternehmen stehen. Manchmal ist der Auslöser aber auch die Erkenntnis, dass man offensichtlich grundsätzlich die falsche Berufswahl getroffen hat. Wer dauerhaft unzufrieden mit seiner Arbeit ist, sollte natürlich etwas ändern. Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Zu groß ist die Angst, einen falschen Entschluss zu fassen oder die vermeintliche Sicherheit einer unbefristeten Anstellung aufzugeben und in finanzielle Not zu geraten. Wie Sie erkennen, wann es an der Zeit für einen Jobwechsel oder gar für eine berufliche Neuorientierung ist und wie Sie die für sich richtigen Entscheidungen treffen, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
Unzufriedenheit im Job nicht ignorieren
Kürzere Phasen der Unzufriedenheit im Job kennt wohl jeder Arbeitnehmer. Ein zeitweise erhöhtes Arbeitsaufkommen, ein besonders herausforderndes Projekt oder auch die eigene Motivation, die vielleicht durch private Ereignisse getrübt ist, können schon dafür sorgen, dass man morgens mit weniger Elan als gewohnt in den Arbeitsalltag startet. Doch diese Phasen gehen in der Regel wieder vorüber. Stellen Sie jedoch fest, dass Sie über einen längeren Zeitraum hinweg mit einem Grummeln im Magen zur Arbeit fahren, gesellen sich womöglich noch Schlafstörungen oder eine dauerhaft getrübte Stimmung hinzu, die Sie eindeutig auf Missstände zurückführen können, die mit Ihrer beruflichen Situation zusammenhängen, sollten Sie diese Alarmsignale nicht ignorieren. Tun Sie es doch, drohen Ihnen schlimmstenfalls gesundheitliche Beschwerden, die sich sowohl körperlich als auch psychisch bemerkbar machen können.
Nicht immer ist die Kündigung der einzige Weg
Ob Sie sich eine andere Beschäftigung suchen und ihre aktuelle Anstellung kündigen sollten oder ob es sogar sinnvoll ist, sich beruflich vollkommen neu auszurichten, hängt von vielen Faktoren ab. Bevor Sie eine übereilige Entscheidung treffen, ist es ratsam, erst einmal zu prüfen, ob sich die Gegebenheiten, die Sie an Ihrer aktuellen Position stören, eventuell verbessern lassen. So können beispielsweise Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten durch klärende Gespräche oder eine Mediation beseitigt werden. Eine interne Versetzung kann dafür sorgen, dass Sie wieder mehr Freude an Ihrer Tätigkeit haben. Ebenso ist es denkbar, sich durch eine Verkürzung der Arbeitszeit mehr Freiräume zu verschaffen und eine ausgewogenere Work-Life-Balance herbeizuführen. Erst wenn Sie sicher sind, dass Sie keine Möglichkeit sehen, durch entsprechende Maßnahmen für mehr Zufriedenheit in Ihrem Job zu sorgen, ist es an der Zeit, über weitere Schritte nachzudenken.
Gute Gründe für eine berufliche Veränderung
Die Gründe, die Sie dazu veranlassen können, sich Gedanken über einen Jobwechsel oder eine berufliche Neuorientierung zu machen, lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Zum einen gibt es die materiellen Faktoren. Hierzu zählen etwa die Höhe des Gehalts, der Standort des Unternehmens und der damit verbundene Anfahrtsweg, die Art der Arbeitszeiten oder auch die Aussicht auf Weiterentwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Nicht minderbedeutend ist die zweite Kategorie: die sogenannten immateriellen Faktoren. Getreu dem Motto “Geld allein macht nicht glücklich“ wünschen Sie sich möglicherweise mehr Sinnhaftigkeit in der Ausübung Ihrer Tätigkeit, ein größeres Maß an Wertschätzung, weniger Leistungsdruck oder ein stärkeres Gefühl der Zusammengehörigkeit und ein angenehmeres Arbeitsumfeld.
Jobwechsel oder berufliche Neuorientierung: Welcher Weg ist der richtige?
Horchen Sie in sich hinein und finden Sie heraus, worauf Sie persönlich in beruflicher Hinsicht besonderen Wert legen. Gerade wenn es überwiegend die materiellen Faktoren sind, die Ihnen derzeit nicht zusagen, kann ein Jobwechsel Ihnen zu mehr Zufriedenheit verhelfen. Denn insbesondere als gefragte Fachkraft können Sie auf diese Weise häufig ein höheres Gehalt realisieren oder den lang ersehnten nächsten Karriereschritt einleiten. Liegen Ihrer Unzufriedenheit jedoch eher immaterielle Faktoren zugrunde, sollten Sie sich einmal fragen, ob Sie die richtige Berufswahl getroffen haben. Möglicherweise verdienen Sie angemessen, haben freundliche Kollegen und auch ansonsten keine nennenswerten Probleme in ihrem Angestelltenverhältnis, aber dennoch fühlen Sie sich nicht erfüllt von Ihrer Tätigkeit und wünschen sich eine Veränderung. Eine vollkommene berufliche Neuorientierung könnte dann der richtige Weg für Sie sein. Hierzu bieten sich Weiterbildungsmaßnahmen, eine Umschulung oder auch ein Quereinstieg in ein anderes Berufsfeld an. Praktika können Ihnen dabei helfen, im Vorfeld mehr über Ihren neuen Wunschberuf herauszufinden.
Wie Sie mit Zweifeln umgehen können
Ganz gleich, ob Sie darüber nachdenken, nur Ihren Arbeitgeber zu wechseln oder auch gleich Ihren Beruf – wie den meisten Arbeitnehmern werden Ihnen während Ihrer Überlegungen sicher einige Zweifel kommen, die Ihnen die Entscheidungsfindung erschweren. Schließlich kann Ihnen niemand garantieren, dass Sie in einem neuen Job tatsächlich glücklicher werden oder dass Ihnen der Neueinstieg mühelos gelingt. Eine Veränderung birgt immer ein gewisses Risiko in sich. Seien Sie mutig und stellen Sie sich Ihren Ängsten. Schreiben Sie ruhig alle Punkte auf, die für eine berufliche Veränderung sprechen und auch alle Sorgen und Ängste, die Sie derzeit noch von Ihrem Vorhaben abhalten. Wägen Sie anschließend realistisch ab, wie berechtigt Ihre Sorgen sind und wie Sie angsteinflößende Faktoren gegebenenfalls minimieren können. Wenn es Ihnen hilft, legen Sie sich gedanklich einen Plan B zurecht – nur für den Fall, dass sich die eine oder andere Ihrer Befürchtungen bewahrheiten sollte.
Vergessen Sie nicht: Ihr persönliches Glück hängt zum Großteil auch von Ihrer Zufriedenheit im Job ab. Deshalb sollten Sie Ihre Ansprüche diesbezüglich nicht zu stark zurückschrauben. Wenn Sie das nächste Mal einen Anruf von einem Headhunter erhalten, überlegen Sie einen Moment, ob das vielleicht die Chance ist, auf die Sie gewartet haben. Immerhin müssen Sie in diesem Fall den ersten Schritt zu einer beruflichen Veränderung nicht selbst anstoßen, sondern erhalten die Gelegenheit, in Ruhe zu überlegen, ob die Ihnen angebotene Position Ihren Erwartungen entspricht.
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