Sicher kennen Sie den Tipp: Wenn Sie im Berufsleben erfolgreich sein wollen, sollten Sie in regelmäßigen Abständen Ihren Arbeitgeber wechseln. Karriereexperten empfehlen einen Jobwechsel nach etwa 5-7 Jahren. Trotzdem fällt es Ihnen vielleicht schwer abzuschätzen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sich nach einem neuen Arbeitgeber umzusehen. Die Einteilung Ihres Jobs in einen aus 7 Phasen bestehenden Zyklus, kann Ihnen als Entscheidungsgrundlage dienen.
Die sieben Phasen im Job
Jeder Job ist anders und je nach Branche und Unternehmen ist es natürlich schwer, allgemeingültige Aussagen zu tätigen, die auf alle Anstellungsverhältnisse zutreffen. Dennoch lässt sich beobachten, dass die Art, wie Arbeitnehmer ihren Job wahrnehmen und das Maß, indem er sie erfüllt und zufriedenstellt, sich im Laufe der Zeit verändert. Wie schnell diese Veränderungen vonstattengehen, ist unterschiedlich – in welchen Phasen sie ablaufen hingegen immer ähnlich:
1. Phase: Sie sind neugierig, motiviert und optimistisch
Ein Neuanfang ist spannend, kann sich mitunter befreiend anfühlen und birgt die Chance, dass alles besser wird, als es vorher war. Die erste Zeit im neuen Job wird Sie beflügeln. Sie sind vielleicht ein wenig aufgeregt, aber voller Tatendrang. Wie ein Schwamm saugen Sie alle neue Informationen auf und sprudeln über vor Ideen. Sie glauben fest daran, dass alle Ihre Erwartungen sich erfüllen werden und Sie schon bald Ihr volles Potenzial zugunsten Ihres neuen Arbeitgebers einsetzen können.
2. Phase: Nach einem ersten Resümee macht sich Ernüchterung breit
Nach einigen Wochen haben Sie sich eingearbeitet und ein realistisches Bild von den Gegebenheiten in Ihrem neuen Unternehmen erlangt. Sie kennen Ihre Kollegen und Ihren Vorgesetzten jetzt schon etwas besser. Und Sie müssen sich vielleicht eingestehen: Es ist doch nicht alles so rosig, wie Sie anfangs dachten. Es folgt eine Art Ernüchterung – sei es wegen der Menschen, die Sie nun tagtäglich umgeben oder der Aufgaben, die Sie zu erfüllen haben. Im Vergleich zu Ihrem vorherigen Job scheint die Verbesserung, die Sie erwartet hatten, nicht mehr ganz so überwältigend groß zu sein.
3. Phase: Sie hören auf zu grübeln und widmen sich voller Elan Ihren Aufgaben
Phase 2 dauert in der Regel nicht allzu lange an und Sie finden sich recht schnell damit ab, dass kein Job perfekt ist. Also konzentrieren Sie sich lieber darauf, voll durchzustarten. Sie wollen sich beweisen, wachsen langsam mit Ihrem neuen Team zusammen und identifizieren sich immer stärker mit Ihren Aufgaben und dem Unternehmen. Die ersten Erfolge lassen nicht lange auf sich warten.
4. Phase: Jetzt fühlt sich alles schon vertraut an
Etwa ab dem zweiten Jahr im neuen Job wissen Sie, wie der Hase läuft. Sie erledigen selbstsicher und routiniert Ihre Aufgaben und liefern gute Ergebnisse. Die anfänglichen Unsicherheiten sind verschwunden und Sie konnten sich schon die Wertschätzung Ihrer Teamkollegen und Vorgesetzten sowie das Vertrauen vieler Kunden sichern. Ihr Job ist zu einer stabilen und erfüllenden Konstante in Ihrem Leben geworden.
5. Phase: Sie befinden sich in Bestform und sind nicht zu bremsen
Die 5. Phase ist eine Art Verlängerung von Phase 4, nur noch besser. Sie laufen zur Höchstform auf, übernehmen mehr Verantwortung, werden womöglich befördert oder können Gehaltserhöhungen durchsetzen. Ihre Motivation ist auf dem Höchststand oder folgt sogar noch einem leichten Aufwärtstrend. Sie sind stolz auf Ihre bisher erarbeiteten Erfolge und genießen im Unternehmen ein hohes Ansehen. Diese Phase kann bis zu mehreren Jahren andauern.
6. Phase: Erste Veränderungen machen sich bemerkbar
Auch die beste Phase geht leider einmal zu Ende. Möglicherweise gibt es Meinungsverschiedenheiten mit den Kollegen oder ein Wechsel in der Führungsetage macht Ihnen zu schaffen. Vielleicht bemerken Sie auch, dass Sie Ihre Ideen nicht so umsetzen können wie gewünscht. Erste Zweifel darüber, ob diese Position noch die richtige für Sie ist, machen sich breit und somit sinkt auch Ihre Motivation. Immer öfter kommt Ihnen der Gedanke, dass es vielleicht an der Zeit wäre, den Arbeitgeber zu wechseln.
7. Phase: Sie sind antriebslos und fühlen sich gestresst
Der Übergang von Phase 6 zu Phase 7 geschieht schleichend, aber Sie spüren deutlich, wenn Sie diese letzte Phase erreicht haben. Schon auf dem Weg zur Arbeit krampft sich Ihnen der Magen zusammen. Ihre Leistungen nehmen rapide ab und eventuell steht schon ein Nachfolger in den Startlöchern. Sie wissen, dass Ihre besten Zeiten im Unternehmen vorüber sind. Wenn Sie jetzt aus Angst vor dem Ungewissen nicht den Absprung schaffen, wirkt sich Ihr Frust im Job früher oder später auch auf Ihr Privatleben aus.
In welcher Phase sollten Sie einen Jobwechsel anstreben?
Spätestens in Phase 7 des Jobzyklus werden Sie wohl so weit sein, dass Sie von allein einsehen, dass ein Jobwechsel unumgänglich ist, wenn Sie wieder Freude an Ihrem Beruf empfinden wollen. Doch Vorsicht: In dieser Phase kann der Leidensdruck bereits so hoch sein, dass Sie sich zu ausgelaugt fühlen, um sich auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber zu machen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Sie aus Ihrer Not heraus falsche Entscheidungen treffen. Auch wenn Sie in dieser Phase den Absprung einigermaßen glimpflich schaffen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass zwischenzeitlich Ihr Ansehen gelitten hat und Sie eventuell einen Rückschritt in Ihrer Karrierelaufbahn hinnehmen müssen. Besser ist es daher, bereits in Phase 6 einen Jobwechsel anzustreben. Die besten Aussichten auf eine neue Position, die Ihren Vorstellungen entspricht und bei einem Unternehmen, für das Sie gerne arbeiten würden, haben Sie allerdings in Phase 5. In diesem Zyklusabschnitt befinden Sie sich schließlich auf dem Höhepunkt Ihrer Leistungskurve und können durch aktuelle Erfolge glänzen. Wenn Sie also mutig genug sind, gehen Sie, wenn es am schönsten ist.
Fazit: Überprüfen Sie regelmäßig, in welcher Phase des Jobzyklus Sie sich befinden
Unabhängig von Expertenratschlägen neigen die meisten Menschen bei wichtigen Entscheidungen – wenn manchmal auch unbewusst – dazu, auf ihr Gefühl zu hören. Mit dem Jobzyklus und seinen Phasen haben Sie ein Instrument an der Hand, das Ihnen hilft, Ihre Gefühlslage in Bezug auf Ihre Anstellung richtig einzuordnen und mit den aktuellen Gegebenheiten zu verknüpfen. Achten Sie also darauf, in welchem Zyklus Sie sich befinden und sofern Sie Zweifel verspüren, denken Sie darüber nach, mit welchen Mitteln Sie wieder für mehr Zufriedenheit sorgen können. Kurzfristige Motivationstiefs und Unstimmigkeiten, die sich beseitigen lassen, sind noch kein Grund für einen Jobwechsel. Einer länger anhaltenden „schlechten“ Phase, der Sie kein Ende zuordnen können, sollten Sie jedoch rechtzeitig vorbeugen.
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