Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Ganz egal, ob in Handwerksbetrieben, im Krankenhaus oder im öffentlichen Dienst, immer häufiger werden Stellen vakant und können nicht zeitnah oder nicht besetzt werden. Dass durch diesen Umstand eine höhere Belastung für die vorhandenen Mitarbeiter entsteht, ist offensichtlich. Dadurch wiederum besteht die Gefahr, dass früher oder später auch vorhandene Mitarbeiter aufgrund der Dauerbelastung über einen Arbeitgeberwechsel nachdenken könnten. Das zusätzlich durch die Vakanz Unternehmen hohe Kosten entstehen, obwohl keine Ausgaben für Lohn und Sozialabgaben anfallen, ist vielen Menschen nicht bewusst.
Doch was für Kosten entstehen den Unternehmen eigentlich?
Cost of Vacancy – Die Kennzahl der Vakanz
Die Kosten durch die Vakanzen sind so immens, dass hier für sogar eine eigene Kennzahl entwickelt wurde – Cost of Vacancy. Damit lässt sich messen, wie groß der entstandene Schaden für das Unternehmen ist. Dafür wird das vorgesehene Jahresgehalt für die nicht besetzte Stelle durch die Arbeitstage im laufenden Jahr geteilt und das Ergebnis mit der Anzahl von Tagen, die es braucht, die Stelle neu zu besetzen oder einem, durch eine Studie der Harvard-Universität, festgelegten Multiplikator multipliziert. Der Multiplikator sagt aus, dass eine vakante Stelle einem Unternehmen zwischen 1 bis 3 Mal so viel kostet wie das vorgesehene Gehalt. Dieses Ergebnis wird dann mit Anzahl der Tage, die die Stelle vakant war, multipliziert.
An einem Beispiel lässt sich dies leicht erklären. Hierfür soll eine vakante Stelle eines Arztes in einem Krankenhaus betrachtet werden.
Das Durchschnittsgehalt eines Arztes betrug im Jahr 2020 ca. 92.316 Euro. Laut Bundesagentur für Arbeit dauert es im Durchschnitt 118 Tage, bis diese vakante Stelle besetzt werden kann. Im Jahr 2022 betragen die Arbeitstage durchschnittlich 251 Tage. Da im Beispiel keine konkrete Zahl vorliegt, wie lange es braucht, bis ein geeigneter Bewerber gefunden werden kann, wird hier auf den Multiplikator zurückgegriffen. Da Ärzte für die Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes essenziell sind, wird hier mit dem höchsten Multiplikator 3 gerechnet.
So ergibt sich folgende Rechnung:
92.316: 251 = 367,79 Euro Gehalt pro Tag
367,79 * 3 = 1.103, 37 Euro Kosten für vakante Stelle
1.103,37 * 118 = 130.198,66 Euro Kosten während der gesamten Vakanz
Dem Krankenhaus entstehen also 1,4-mal so viel Kosten wie der Arzt, welcher die Stelle besetzen sollte, im gesamten Jahr verdient.
Schäden in Milliardenhöhe
2017 gaben 53 % der befragten Mittelstandsunternehmen an, dass der vorhandene Fachkräftemangel sich direkt negativ auf ihren Umsatz auswirkt. Konkret entstanden Umsatzeinbußen von rund 49,4 Milliarden Euro.
Grund für diese Umsatzeinbuße ist vor allem, dass Unternehmen angebotene Aufträge nicht annehmen können, weil ihnen das Personal fehlt. Aber auch die Tatsache, dass die vorhandenen Mitarbeiter die Aufgaben der vakanten Stelle zusätzlich übernehmen müssen, führt in der Folge zu Überarbeitung und krankheitsbedingten Ausfällen. Diese wiederum bedingen ebenfalls, dass Aufträge nicht oder nur mit erheblicher Verzögerung fertiggestellt werden können. Was ebenso zu Umsatzeinbußen führt.
Darüber hinaus muss beachtet werden, dass fehlender Nachwuchs und eine überarbeitete Stammbelegschaft auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens gefährden. Denn gut qualifizierte Mitarbeiter gelten als Schlüsselfaktor, um neue Technologien sowie Innovationen im Produktionsprozess gewinnbringend umzusetzen.
Es ist daher unabdingbar, dass Unternehmen ihr Personalrecruiting neu aufstellen, um im „War for talents“ zu bestehen! Mit unserer BSP-360° Recruiting-Strategie unterstützen wir Unternehmen effektiv und nachhaltig in sämtlichen Themen des Recruitings. Fordern Sie hier weitere Infos an!
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