Steht ein Vorstellungsgespräch bevor, machen Bewerber und Bewerberinnen sich in aller Regel erst einmal Gedanken darüber, welche Fragen auf sie zukommen könnten und wie sie diese am besten beantworten. Mindestens genauso wichtig ist es aber, sich vorab zu überlegen, welche Fragen man selbst beantwortet haben möchte.
Warum Sie unbedingt mehr fragen sollten
Wenn Sie sich im Vorstellungsgespräch eher passiv geben, nur brav die gestellten Fragen beantworten und keinerlei Rückfragen stellen, kommt mit ziemlicher Sicherheit gegen Ende des Gespräches die Aufforderung des Personalers, nun Ihre noch offenen Fragen zu formulieren. Sollten Sie hier passen, weil Sie entweder nicht wissen, welche Fragen Sie stellen sollen oder – was viel wahrscheinlicher ist – weil Sie sich nicht trauen, Ihre Fragen zu stellen, hinterlassen Sie keinen guten Eindruck. Es wirkt, als seien Sie nicht wirklich interessiert. Abgesehen davon lassen Sie sich die wichtige Chance entgehen, für sich zu klären, ob die Position, auf die Sie sich beworben haben, wirklich Ihren Vorstellungen entspricht und ob Sie überhaupt zum Unternehmen passen.
Viele Bewerber und Bewerberinnen fürchten, dass ihr Gegenüber sie angesichts ihrer Fragen für schlecht informiert, fachlich inkompetent oder schlicht für faul oder zu forsch halten könnte. Diese Befürchtung bewahrheitet sich aber nur, wenn sie sehr belanglose Fragen stellen oder solche, deren Antwort vorab schon erläutert wurde oder ganz einfach schon vorab hätte recherchiert werden können. Scheuen Sie sich also nicht davor, ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen und Ihrem Gesprächspartner Ihr aufrichtiges Interesse und auch Ihr Selbstbewusstsein zu demonstrieren, indem Sie die richtigen Fragen stellen.
Trauen Sie sich, diese 3 Fragen im Vorstellungsgespräch zu stellen
Überlegen Sie sich schon vor dem Vorstellungsgespräch, was Sie über die zu besetzende Position und das Unternehmen, bei dem Sie sich beworben haben, unbedingt wissen wollen und notieren Sie sich Ihre Fragen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich im Verlauf des Gesprächs für Sie noch weitere Fragen ergeben. Auch diese können Sie sich kurz notieren, sollte sich nicht eine unmittelbare Gelegenheit ergeben, sie zu stellen. Manche Personalverantwortliche mögen es nicht, während des Gesprächs mit zu vielen Ihrer Rückfragen konfrontiert zu werden – andere sind in diesem Punkt sehr offen. Hier müssen Sie abschätzen, wann der richtige Zeitpunkt für Ihre Fragen ist und ob Sie sich besser bis zum Ende des Gesprächs gedulden sollten.
3 Fragen brennen Bewerbern und Bewerberinnen üblicherweise am stärksten unter den Nägeln und doch wagen viele es nicht, sie geradeheraus zu stellen. Vielleicht ging es Ihnen bisher ähnlich.
1. Die Frage nach dem Gehalt und nach Gehaltserhöhungen
Gleich zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs zu fragen, wie hoch das Gehalt ist, ist zugegebenermaßen nicht die klügste Taktik. Haben Sie aber bisher noch keine konkrete Vorstellung über einen möglichen Gehaltsrahmen und geht Ihr Gegenüber auch bis zum Ende des Gesprächs nicht auf das Thema ein, so ist es nur legitim, dieses wichtige Thema anzusprechen. Scheuen Sie sich auch nicht davor, gleich nachzuhaken, in welchen Abständen eine Gehaltserhöhung erwartet werden kann und natürlich auch, unter welchen Bedingungen. Zum einen können Sie so für sich gleich klären, ob ein Stellenwechsel Sie in finanzieller Hinsicht weiterbringen würde und zum anderen beweisen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie mutig genug sind, diese nicht unwesentliche Frage zu stellen und werden ihn vermutlich beeindrucken.
2. Die Frage nach den Arbeitszeiten und möglichen Überstunden
Auch bezüglich der Arbeitszeiten und möglicher Überstunden sind Bewerber und Bewerberinnen oft sehr zögerlich im Nachfragen. Machen Sie diesen Fehler nicht. Immerhin ist es möglich, dass der geforderte Stundenumfang und die dafür angesetzten Zeiten sich nicht mit Ihren Vorstellungen decken oder sogar in keiner Weise mit Ihren Lebensumständen zu vereinbaren sind. In vielen Unternehmen fallen zudem für Arbeitnehmer regelmäßig Überstunden an, deren Entlohnung oder Verrechnung unterschiedlich gehandhabt wird. Bevor Sie also so richtig Feuer fangen, ist es wichtig zu wissen, wie viel Ihrer Lebenszeit Sie zukünftig in Ihren neuen Traumjob investieren müssten. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie irgendwann zwar glücklich mit Ihren Aufgaben sind, privat aber zu sehr zurückstecken müssen, weil es Ihnen beispielsweise nicht mehr möglich ist, dem Ihnen besonders wichtigen gemeinsamen Abendessen mit Ihrer Familie beizuwohnen.
3. Die Frage nach Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen
Sie finden die Position spannend, wissen aber jetzt schon, dass Sie sich langfristig weiterentwickeln möchten und vielleicht auch eine Beförderung anstreben? Dann finden Sie unbedingt heraus, ob dieses bei Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber möglich ist. Anders als bei den ersten beiden Fragen, bei denen Sie vielleicht noch das ungute Gefühl beschleicht, dass Sie als zu forsch oder faul abgestempelt werden könnten, können Sie bei dieser Frage ganz sicher sein, dass Sie positiv bewertet wird. Immerhin zeigen Sie mit Ihrem Interesse nach Weiterentwicklung Eigeninitiative und auch, dass Sie gewillt sind, Ihrem möglichen neuen Arbeitgeber von größtmöglichen Nutzen zu sein.
Weitere Fragen, die Ihr Interesse verdeutlichen und Sie weiterbringen
Natürlich gibt es neben den drei zuvor genannten Fragen noch sehr viele weitere, die je nach Position angebracht sein können. Sie könnten sich beispielsweise über Ihren Vorgänger erkundigen und herausfinden, welche seiner Eigenschaften und Fähigkeiten im Unternehmen besonders geschätzt wurden und welchen eher nicht. So können Sie einen gezielten Vergleich zu sich selbst anstellen und herausfinden, ob Sie den Anforderungen der Position und des Unternehmens wirklich gerecht werden können. Mit der abschließenden Frage, wann Sie mit einer Rückmeldung zu dem geführten Gespräch rechnen können, unterstreichen Sie noch einmal Ihr ehrliches Interesse und gehen mit einer für beide Seiten klaren Vereinbarung aus dem Gespräch.
Mit Ihren Fragen im Vorstellungsgespräch sollten Sie immer das Ziel verfolgen, einen möglichst genauen Eindruck davon zu erhalten, ob Sie und das suchende Unternehmen zusammenpassen und ob die Stelle sich für Sie eignet. Daneben geht es natürlich auch darum, einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen – und das gelingt Ihnen vielleicht gerade dann am besten, wenn Sie etwas mutiger sind als Ihre Mitbewerber.
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