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Ghosting im Recruiting

12. Oktober 2022

Ghosting

Im Recruiting

Ghosting im Recruiting

Ghosting ist ein altbekanntes Phänomen beim Dating: Seit Wochen chatten Menschen miteinander. Das angestrebte Profil wurde auf Tinder gelöscht, die angegebene E-Mail-Adresse führt nirgendwo hin und Ihre perfektes Match hat Sie auf WhatsApp blockiert. Leider passiert das auch im Recruiting. Arbeitssuchende werden zunehmend außen vor gelassen. Erfahren Sie mehr über eine Entwicklung, die schlussendlich niemand gewinnt.

 

Was ist Ghosting?

 

Der Begriff „Ghosting“ ist im privaten Bereich eigentlich recht geläufig. Jemand (oft ein vielversprechendes Date) verschwindet von der (Kommunikations-)Szene und kommt plötzlich nicht mehr zurück, ohne Ihnen einen Grund zu geben oder sich zu verabschieden. Ein Vorstellungsgespräch mit einem interessanten Kandidaten wurde vereinbart. Der potenzielle Mitarbeiter kommt nicht, er sagt nicht ab und geht genauso wenig ans Telefon.

Unverbindliche Kandidaten kosten nicht nur Zeit und Geld, sondern sorgen auch für Frustration. Warum antworten Kandidaten plötzlich nicht? Warum erscheinen sie nicht zu Vorstellungsgesprächen oder am ersten Tag? Das gleiche Phänomen tritt auch beim Gegenüber auf: Leider gibt es auch Personaler, welche in den schädlichen Genuss vom Mitarbeiter-Ghosting oder auch Recruiting- Ghosting kommen.

Erfahren Sie, wie Sie Ihren Bewerbungsprozess verbessern können und finden Sie eine Konzeption, damit aus potenziellen Kandidaten, treue Mitarbeiter werden - und nicht nur oberflächliche Matches!

 

Ghosting: Was ist das und warum nimmt es zu?

 

Kennen Sie das: Tatsächlich lief während des Bewerbungsprozesses alles sehr vielversprechend. Nach etlichen freundlichen E-Mails und Telefonaten mit Talenten, lud ich jemanden mit gutem Eindruck zu einem anschließenden Vorstellungsgespräch ein. Dann kam Tag X – alles war fertig … jedoch vom Bewerber keine Spur. Keine E-Mails, keine SMS und keine Anrufe. Nichts. Ich erhielt keine einzige Antwort geschweige denn eine Rückmeldung. Alle Anrufe und Nachrichten des Personalchefs waren ebenfalls vergebens.

Leider sind einige Kandidaten bei der Bewerbung nicht mehr so vielversprechend im Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit. Personalvermittler berichten beispielsweise zunehmend, dass talentierte Leute nicht zu Vorstellungsgesprächen erscheinen. Manche Leute unterschreiben einen Arbeitsvertrag, erscheinen aber nicht am ersten Arbeitstag. Jeder Anruf, jede E-Mail ist verschwendet. Die Talente und potentiellen Mitarbeiter werden vom Antlitz der Erde verschluckt. Ghosting nennt sich dieser Trend, der die Menschen immer nervöser und unsicherer macht, weiter nach Arbeit zu suchen.

Haben Sie das erlebt? Laut einer Studie von Indeed sind Sie dabei nicht allein. 83 % der Arbeitgeber sagten: Nach einem Vorstellungsgespräch bricht oft der Kontakt ab. Ghosting kommt jedoch nicht nur von Kandidaten. Auch berichten Bewerber immer wieder, dass ihr Personaler plötzlich verschwunden sei.

 

Ghosting: Mögliche Ursachen

 

Jetzt ist klar, dass Ghosting kein Kavaliersdelikt ist. Aber wir haben uns gefragt: Was ist der Grund für die sinkende Glaubwürdigkeit der Kandidaten? Das hat die amerikanische Studie „What Causes Workplace Ghosting?“ versucht herauszufinden. Bereits vor zwei Jahren hatten sie eine Studiie veröffentlicht, bei der es unterschiedliche Antworten ergab. Eine von ihnen hat uns alarmiert. In über einem Drittel der Fälle beruht das Ghosting auf einem Racheakt. So gaben 36 % der Befragten an, bereits ein Unternehmen geghostet zu haben. Wenn sie also im Einstellungsprozess etwas wollten oder sich über bestimmte Dinge aufregten, drehten die Bewerber den Spieß um.

 

Gerade bei jungen Talenten, welche im digitalen Zeitalter aufgewachsen und fast 2 Stunden am Tag über Smartphones und Tablets mit privaten und geschäftlichen Netzwerken verbunden sind. Ihr Gerät zeigt Ihnen jede Sekunde neue Nachrichten aus allen Bereichen Ihres Lebens. Aber wenn es um Informationen über einen neuen Job geht, verstummt der kleine Computer in dessen Tasche.

All dies kann so viel Unmut hervorrufen, dass Talente ihre Arbeitgeber am Ende als ghostet. So machen Kandidaten ihrem aufgestauten Ärger Luft. Es ist sicherlich keine gute Idee, aber manchmal wissen gerade junge Talente und potentielle Kandidaten nicht, was sie tun sollen. Wenn Sie wiederholt Ghosting von Bewerber erleben, wird dringend empfohlen, dass Sie die Ursache untersuchen.

Was ist das Problem bei der Rekrutierung, was führt dazu, dass Kandidaten frustriert sind oder immer wieder abbrechen? Je früher Sie die Antworten auf diese Fragen finden, desto mehr Zeit, Geld und Nerven sparen Sie.

 

Wie gehen Sie mit Ghosting um?

 

Kurz gesagt, Ghosting schaden allen Beteiligten. Vorbeugen ist das Wichtigste - von beiden Seiten. Dafür können Sie als Arbeitgeber einiges tun. Auf der einen Seite gilt es, die eigene Personalabteilung und Führungskräfte davon zu überzeugen, das Recruiting aus welchem Grund auch immer, nicht einfach zu vergessen. Auch wenn noch viel zu tun ist, für eine kurze Absage mit Begründung sollte immer Zeit sein.

Es gibt jedoch Dinge, die Unternehmen tun können, um zu verhindern, dass Bewerber ghosten: Es gibt oft einen Grund, warum Talente im Bewerbungsprozess die Reißleine ziehen. Dies muss nicht unbedingt aus Fahrlässigkeit oder Arglist geschehen.

 

Wie lässt sich Ghosting vermeiden

 

Darüber sollten sich Arbeitgeber Gedanken machen: Ghosting oder nicht, denn es ist klar, dass Arbeitgeber es teilweise selbst in der Hand haben. Diejenigen, die mit gutem Beispiel vorangehen, Bewerbern mit Respekt begegnen und sich um die Bereitstellung der besten Personalvermittlungsdienste kümmern, werden eher dem Schicksal des Ghostings entgehen. Warum also sollte Talent einem Unternehmen absichtlich schaden?

 

Warum Sie Ihren Bewerbungsprozess überarbeiten müssen

 

Laut einer StepStone-Stellenportalstudie sind Bewerber oft frustriert, wenn sie einstellen. Beispielsweise verlangt das digitale Zeitalter nach schnellen und effizienten Prozessen. Ich möchte Stelleninformationen auf meinem Smartphone suchen und mich bewerben. Allerdings sind nur 2 % der Stellenanzeigen, die Arbeitgeber auf Karriereseiten und Jobbörsen schalten, sind wirklich für Smartphones optimiert. In 37 % der Fälle gibt es keinen Hinweis auf einen mobil optimierten Bewerbungsprozess. Allerdings bleibt Talenten meist nichts anderes übrig, als sich in solch einen umständlichen Bewerbungsprozess einzugehen. Noch mehr ärgern sie sich, wenn wichtige Einstellungsfragen über einen längeren Zeitraum unbeantwortet bleiben. Viele Kandidaten wünschen sich von Anfang an transparentere Informationen zu Jobs, dem Bewerbungsprozess und der Dauer der Entscheidungsfindung. Fakten zu Arbeitszeiten und Angebote wie Home Office und Remote Work fehlen oft.


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